Kerstin Faber, Tanja Korzer, Ulrike Leistner, Christiane Lütgert, Karolin Pannike, Landesgruppe Mitteldeutschland
Im Rahmen des Workshops der Jahrestagung 2024 in Bremen zum o.g. Thema wurden anhand von drei Fallbeispielen (vgl. Vorträge als pdf) die Gelingensbedingungen für eine nachhaltige Gesundheitsförderung und -versorgung in unterschiedlichen räumlichen Kontexten (Quartier, Gesamtstadt, ländlicher Raum) diskutiert.
Anhand einer sog. Gelingensmatrix, welche die Prozessphasen: 1) Anbahnung Entwicklung, 2) Kommunikation, 3) Umsetzung (z.B. bauliche Investitionen) und 4) Begleitung/Betrieb (Verstetigung) abbildete wurden Erfahrungswerte und Erkenntnisse zu Fragen wie:
- Wer beginnt? (Initiatoren)
- Wer macht mit? (Projektpartner)
- Für wen wird es gemacht? (Zielgruppen)
- Wer finanziert? (Ressourcen)
- Welche Voraussetzungen braucht es?
zusammengetragen (vgl. auch Gelingensmatrix als pdf).
Einerseits wurde die Vielfalt der verschiedenen Lösungsansätze, entsprechend der jeweiligen Herausforderungen und Anlässe, Zielstellungen und Herangehensweisen an die Umsetzung anhand der drei Fallbeispiele in der gemeinsamen Diskussion verdeutlicht.
Andererseits konnten drei zentrale, übergeordnete Anforderungen an eine zukünftig nachhaltige Gesundheitsförderung und -versorgung herausgearbeitet werden:
- Die Transformation im Gesundheitswesen ist eine drängende Zukunftsaufgabe. Bereits aktuell ist ein Drittel der Ärzte über 65 Jahre. Zudem wird im Jahr 2040 ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland älter als 67 Jahre sein. Das heißt Gesundheitsförderung und -vorsorge sollte in integrierten Planungsprozessen als Querschnittsthema in der Stadt- und Raumplanung immer mitgedacht werden.
- Für die Entwicklung neuer Lösungsansätze braucht es top down gesteuerte Prozesse, um einen langfristigen Strukturum- und aufbau in Verwaltung, Planung und Infrastruktur zu gewährleisten. Gleichzeitig sind kurz- bis mittelfristig umzusetzende bottom up Projekte zu unterstützen, um die notwendige Sichtbarkeit neuer Lösungsansätze bei der Gesundheitsförderung und -vorsorge zu erzeugen.
- Aufgrund der zukünftigen Relevanz der Gesundheitsförderung und -vorsorge sollte das Thema Gesundheit zur Pflichtaufgabe im Rahmen der kommunalen Daseinsvorsorge gemacht werden.