Workshop der Landesgruppe Nord (Freie- und Hansestadt Hamburg, Schleswig – Holstein, Mecklenburg – Vorpommern)

Christina Ebel, Landesgruppe Nord

Die Landesgruppe Nord hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Insbesondere die Bodenwende wird , anders als bisher im Ergebnis der DASL-AG unter Leitung von Stephan Reiß – Schmidt, neu interpretiert. Wir beleuchten nicht die bodenpolitischen Fragestellungen, wenngleich wir die diesbezüglichen Forderungen unterstützen, sondern richten den Blick auf die Wirkungen, die Zugang zum Boden zu haben, um Anbau von Obst und Gemüse zu betreiben, auf das soziale Miteinander und den gesellschaftlichen Zusammenhalt haben kann.

Wie so oft in unserer Arbeit im Quartier gibt es dafür noch keine Blaupause anhand derer wir unsere Thesen beweisen könnten, aber erste Ansätze finden sich in vielen Quartiersentwicklungen. 

Auch im Quartier Ellener Hof, in welchem unser Workshop stattfinden wird, steht nicht nur der Klimaschutz ober auf der Agenda, sondern auch ein Hofgarten prägt das Quartier.

Davon wollen wir uns im Workshop inspirieren lassen und mit den Ideen für die in der Planung befindlichen Neuen Gartenstadt Öjendorf in Hamburg verschneiden.

 

Moderiert von Christina Ebel werden Carolin Ahrens, Antje Stokman und Ole Jochumsen aus unterschiedlichen fachlicher Expertise einen Einblick in die Entwicklung der Neuen Gartenstadt Öjendorf geben. Wir freuen uns auf einen anregenden Austausch und eine lebhafte Diskussion mit Ihnen zu drei Schwerpunkten aus der Charta der Neuen Gartenstadt Öjendorf:

  • Kooperativ entwickeln
  • Freiräume produktiv nutzen 
  • Gemeinsam betreiben.

Ein Einblick:

Neue Gartenstadt Öjendorf – Hamburg

Hamburg wächst – und steht vor der Herausforderung, neuen Wohnraum anzubieten. Der Hamburger Osten ist in den Fokus der Stadtteil- und Wohnungsbauentwicklung gerückt. Nördlich der Glinder Straße haben der Bezirk Hamburg-Mitte und der Senat ein besonderes Entwicklungspotenzial unter Einbeziehung der Landschaftsachse „Horner Geest“ erkannt. Hier entsteht die Neue Gartenstadt Öjendorf! 

 

Die Leitidee

Als Grundsätze der Neuen Gartenstadt Öjendorf wurden im bisherigen Prozess von den Planungsteams Leitideen für die “Gartenstadt des 21. Jahrhunderts” festgehalten. Die Neue Gartenstadt Öjendorf nimmt die Idee des Verantwortungsbewusstseins für die Nachbarschaft und gemeinschaftliche Organisationsformen auf und entwickelt sie weiter: Ziel sind naturbezogene Erholungsräume und gärtnerische Aktivitäten als Grundlage für nachbarschaftliches Zusammenleben. Durch das Wohnen mit der Landschaft, das unmittelbare Naturerlebnis, das gemeinsame Gärtnern und die lokale Nahrungsproduktion im direkten Wohnumfeld soll eine starke Gartenstadt-Identität und Gemeinschaft erzeugt werden. Die in den acht Thesen beschriebenen Werte und Qualitäten sind wie ein Kompass für die inhaltliche Entwicklung der Neuen Gartenstadt Öjendorf zu verstehen.

FRANK Gruppe
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Das Quartier

Die Neue Gartenstadt Öjendorf zeichnet sich durch eine Verknüpfung von Stadt und Land aus und schafft eine Verbindung zwischen Natur, Erholung, Landwirtschaft, Arbeiten, Wohnen und Freizeit. Als behutsamer Umgang mit der bestehenden Natur wird die Bebauung als ein System aus Landschaftssälen geplant. Die besonderen Knickstrukturen bleiben bestehen und nehmen die Bebauung mit ihren vielfältigen Maßstäben und Materialien in sich auf. So entstehen insgesamt 12 Baufelder, welche jeweils einen Hof ausbilden. Jeder Hof besteht aus unterschiedlichen Wohnformen mit Gemeinschaftsfunktionen. In jeder Hofgemeinschaft leben 200 bis 500 Menschen zusammen.

FRANK Gruppe
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Wohnen

Gemeinschaftlich genutzte Freiräume mit Angeboten zum individuellen oder gemeinschaftlichen Gärtnern machen das Wohnen in der Neuen Gartenstadt Öjendorf besonders. Reihenhäuser und Wohnungen im Erdgeschoss erhalten private Gärten. Alle Wohnungen haben einen individuellen, freien Blick auf den Grünraum- auf Biotope, Knicks, Park, Hof oder Landschaftsachse.

 

Der Freiraum

Die Neue Gartenstadt Öjendorf legt großen Wert auf einen behutsamen Umgang mit den bestehenden und zum Teil gesetzlich geschützten Biotopen und Grünräumen. Biodiversität und Naturerlebnis sind für die Neue Gartenstadt des 21. Jahrhunderts ein wichtiges Merkmal. Vorhandene Grünräume und naturnahe Lebensräume sollen nicht nur erhalten, sondern durch neue und grüne Lebensräume ergänzt werden.

 

Der Öjenhof

Lokale Landwirtschaft, Mietäcker, Mikrogärten, Streuobstwiesen oder eine Standweide für Weidetierhaltung bspw. Schafherde oder Hühner – die produktive Landschaft in Kombination mit dem Öjenhof wird eines der Merkmale der Neuen Gartenstadt Öjendorf. Auf unterschiedlich großen Feldern sind Biolandwirtschaft (mit Gemüseanbau für den hofeigenen Markt), gemeinschaftlich genutzte Gärten und Sport-, Spiel-, und Liegewiesen geplant, die sowohl von den umliegenden Quartieren als auch der Öffentlichkeit genutzt werden können. Die Anzahl der bestehenden Kleingärten wird 1:1 im Projektgebiet ersetzt.

Eine besondere Rolle und zentraler Anlaufpunkt in der Neuen Gartenstadt Öjendorf stellt der Öjenhof dar. Hier soll ein Ort für lokale Produktion aber auch für Gemeinschaft und Bildung entstehen. Die Idee für den Öjenhof sieht vor, dass er verschiedene Funktionen übernehmen wird: Betrieb und Unterhaltung von Grünflächen/Landschaft, Hofladen, Bildungseinrichtung und lokale Lebensmittelproduktion (z.B. Obst- und Gemüseanbau, eine Molkerei oder Tierhaltung).

Im Sinne der Gartenstadt-Leitidee ist es das Ziel, eine gartenbauliche Bewirtschaftung und Produktion in der Neuen Gartenstadt Öjendorf zu ermöglichen, gepaart mit einer Vielzahl von Begegnungs- und Gemeinschaftsangeboten und in enger Vernetzung mit Schulen, Kitas und den umliegenden Quartieren.

FRANK Gruppe
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Mobilität

Das Mobilitätskonzept der Neuen Gartenstadt Öjendorf zielt darauf ab, durch grüne und direkte, engmaschige Fuß- und Radverkehrsverbindungen den Anteil des Autoverkehrs im Quartier möglichst gering zu halten. Im Quartier wird es wenige öffentliche Parkmöglichkeiten geben – Platz für den sogenannten ruhenden Verkehr halten Mobility Hubs (zentrale Mobilitätsbauten) vor. Diese liegen an den Hauptverkehrsstraßen Mattkamp, Reinskamp und der Glinder Straße. Weitere Stellplätze sind in zwei zentralen Tiefgaragen geplant.

 

Zahlen und Fakten

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