Landesgruppe Baden-Württemberg

Vom Umgang mit landwirtschaftlichen Flächen in Ballungsräumen

oder die Stadt - Land - Beziehungen neu verhandeln

Die Flächeninanspruchnahme für Siedlung und Infrastruktur ist nach wie vor hoch. Der seit Jahrzehnten bestehende Trend konnte in den vergangenen Jahren zwar gebremst, keineswegs aber gestoppt werden. Insbesondere in Ballungsräumen konkurrieren unterschiedliche Raumnutzungsansprüche um die knapper werdenden Flächen, zudem neue Nutzungen wie großflächige PV- und Windkraftanlagen hinzugekommen sind.

Die damit verbundenen Konflikte können nur durch ein nachhaltiges und vorausschauendes Flächenmanagement entschärft werden. Dabei rückt ein veränderter Umgang mit der Landwirtschaft zunehmend in den Fokus.
Noch immer werden deren Flächen stark durch die bauliche Entwicklung und die damit verbundene Kompensation von Eingriffen beansprucht. Auf der anderen Seite wird immer deutlicher, wie wichtig eine nachhaltige Landwirtschaft in
Ballungsräumen für die Gestaltung der Stadtlandschaft, die Erholung und bestimmte Stadt-Land-Beziehungen ist, z.B. die regionale Versorgung mit Lebensmitteln.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie ein neuer Umgang mit der landwirtschaftlichen Nutzung gefunden werden kann, in der die planerischen Instrumente wie die Eingriffsregelung, aber auch informelle Prozesse wie Internationale Bauausstellungen genutzt werden können, um der Landwirtschaft eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen und den Flächendruck zu minimieren. Wie können Kompensationswege gefunden werden, wie
können neue Formen urbaner Landwirtschaft kreiert und umgesetzt, um urbane Agrarfluren mit Mehrwert für Erholung, Landschaftserleben und nachhaltig organisierte Stoffkreisläufe zu schaffen?

Anhand von drei Projekten im Großraum Stuttgart (RAMONA – Stadtregionale Ausgleichsstrategien) und in Heidelberg (Landwirtschaftspark) sollen Konflikte und mögliche Lösungen für die Thematik aufgezeigt werden.

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