Gemeinsam draußen im Quartier

Stadt als Garten

Hier geht es zu den Diskussionsbeiträgen zur Jahrestagung in Wittenberg:

Im letzten Jahr hat sich unsere Landesgruppe mit dem Thema „Gemeinschaftliche Wohnformen“ beschäftigt und es mit der These verbunden, dass diese Wohnformen bei der notwendigen Transformation unserer Städte in Zeiten der Klimakrise und des dramatischen Artensterbens einen hilfreichen Beitrag leisten könnten. Dabei kam die besondere Bedeutung der Freiräume zum Vorschein. Sie sind eine Voraussetzung für das Funktionieren solcher gemeinschaftlichen Wohnformen, die ihrerseits aber auch eine Aufwertung privater und öffentlicher Freiräume bewirken können. (siehe Beitrag von Kaspar Klaffke, Henrik Schultz und Johanna Sievers).

Das Thema „Die Welt als Garten“ der jetzigen DASL-Jahrestagung passt bestens zu dieser These. Allerdings verlässt die Landesgruppe nun die enge Bindung auf gemeinschaftliche Wohnformen und weitet die räumliche Ebene auf das Quartier aus. Sie fragt, welche Möglichkeiten dort bestehen, positive Eigenschaften gemeinschaftlichen Handelns im Freiraum zu entfalten und für notwendige Veränderungsprozesse zu nutzen. Das Quartier ist auch die Raumebene, die auf der nächsten DASL-Jahrestagung in Bremen diskutiert werden soll.

Aus der „Blumenwiese“ im „Garten“ des Quartiers stellt die Landesgruppe einige aktuelle Projekte vor, die das Potenzial gemeinschaftlicher Aktionen im Freiraum für grundlegende Veränderungen in der Stadtplanung beleuchten: Stadtteilgärten in Hannover-Sahlkamp (siehe Beitrag von Klaus Habermann-Nieße), die Gemüsewerft Bremen (siehe Beitrag von Michael Scheer), sowie die Schwarzwaldstraße in Hannover (siehe Beitrag von Martin Prominski). 

Passend zur Metapher „Die Welt als Garten“ hat die Stadt Hannover zur Weltausstellung EXPO 2000 ein Projekt verfolgt, das sich „Stadt und Region als Garten“ nannte. Mit dem Projekt sollten damals die „Gartenqualitäten“ im Raum Hannover wirksam und nachhaltig verbessert werden. Im Stadterweiterungsgebiet Kronsberg am Rand der Stadt hatte das Projekt zusammen mit sozial- und umweltgerechten Themen einen Schwerpunkt. Der Gemeinschaftsaspekt stand zwar nicht im Fokus, aber er führte im Hintergrund zu einer allgemeinen Sympathie der Regionsbevölkerung für das Projekt und damit letztlich zu seinem Erfolg. Am Kronsberg setzte das Gartenprojekt Maßstäbe. Zurzeit wird dort weiter gebaut und es stellt sich die Frage, ob diese Maßstäbe immer noch oder welche anderen heute gelten (siehe Beiträge von Kaspar Klaffke, Ulrike Hoffs und Thomas Göbel Groß sowie Cornelius Scherzer).

[Einleitungstext von Kaspar Klaffke, LG Niedersachsen, Bremen]